Vom Praktikanten zum Post-Doc

Berufseinstieg in der "Forschung & Entwicklung"

Ich habe mich für Boehringer Ingelheim entschieden

Ein Gespräch mit Rudger Hess über seinen Werdegang – von Praktikum, über Masterarbeit bis hin zum Post-Doc

Stelle als Post-Doc

„Ich schätze diese absolute Freiheit, die Möglichkeit, groß zu denken“
 

Rudger Hess wagte vor vier Jahren den Umzug nach Biberach und startete als Praktikant im Bereich Downstream Development für Biologika. Inzwischen ist er als Post Doc daran beteiligt, die Entwicklung neuer Medikamente zu beschleunigen – und fühlt sich am oberschwäbischen Standort pudelwohl.
 

Rudger, Boehringer Ingelheim war bei dir eher eine Liebe auf den zweiten Blick…
So ähnlich (lacht). Das lag aber mehr an der geographischen Lage des Unternehmens als an Boehringer Ingelheim selbst. Zu Beginn meines Studiums tat ich mich schwer mit dem Gedanken, mal in einer kleineren Stadt wie Biberach zu arbeiten. Ich wollte erstmal raus in die große Welt. Aber meine Mentalität veränderte sich dann während meines Masters.

Was hat dich umgestimmt?
Ich habe begriffen, dass der Ort nicht alles ist, sondern vielmehr das Arbeitsumfeld und eine erfüllende Tätigkeit. Im Laufe meines Bioingenieurwesen-Studiums spezialisierte ich mich auf die pharmazeutische Verfahrenstechnik. Während eines Praktikums kam ich dann erstmals mit dem Bereich Biologika, also mit der Entwicklung von biotechnologisch hergestellten Arzneimitteln, in Berührung. Da hat es schließlich „Klick“ gemacht: Von da an wollte ich in die Forschung. Als mir ein ehemaliger Kollege, der zwischenzeitlich zu Boehringer Ingelheim gewechselt war, ein Praktikum in genau diesem Feld anbot, zog ich gern ins beschauliche Biberach (lacht).

Anscheinend keine falsche Entscheidung…
Nein, im Gegenteil. Ich kam in die Abteilung Downstream Development, in der wir uns mit der Aufreinigung von biotechnologisch hergestellten Biotherapeutika wie monoklonalen Antikörpern befassen. Die Abteilung zählte rund 100 Mitarbeitende und trotz dieser Größe ging es sehr familiär zu. Dadurch, dass gleichzeitig bis zu zehn Studierende ihre Praktika absolvierten oder Abschlussarbeiten schrieben, verlief auch die Eingewöhnung in Biberach besser als zuvor befürchtet. Ich fand direkt einen Freundeskreis, der bis heute besteht.

Seit deinem Praktikum ging deine Reise bei Boehringer Ingelheim weiter. Inzwischen arbeitest du als Post Doc.
Ja, ich schrieb in der Abteilung zunächst meine Masterarbeit und beschloss dann, noch tiefer in die Materie einzusteigen und zu promovieren. Inzwischen ist meine Arbeit nahezu fertig. Großartig war, dass ich Vollzeit an meiner Dissertation arbeiten durfte und nicht wie viele andere Industriepromotionen berufsbegleitend. Darüber hinaus stellte mir meine Abteilung alle nötigen Ressourcen und Laborgeräte zur Verfügung und unterstützte mich darin, Kontakte zu Kolleginnen und Kollegen im Ausland zu knüpfen, um mich zu meinem Thema auszutauschen.

Was hat dich an deiner Forschung so gereizt?
Vieles! Zum einen ist es sinnstiftend, dass ich mit meiner Arbeit einen Teil dazu beitrage, die Entwicklung von Medikamenten zu beschleunigen. Zum anderen schätze ich
diese absolute Freiheit, die Möglichkeit, groß zu denken und natürlich das interdisziplinäre Arbeiten über Landesgrenzen hinaus. Wir werden ermutigt, Konferenzen in der ganzen Welt zu besuchen. Meine ursprüngliche Sorge, in einer kleineren Stadt wie Biberach weitab vom Schuss zu sein, hat sich also zum Glück nicht bewahrheitet (lacht).


„Nicht der Ort ist entscheidend, sondern das Arbeitsumfeld und eine erfüllende Tätigkeit.“

Rudger Hess
Rudger Hess

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